Wie sollte eine Frau hormonell eingestellt werden?
Das Ziel einer hormonellen Einstellung ist es, Frauen dabei zu unterstützen, ein ausgewogenes Gleichgewicht zu erreichen – ohne dabei eine Überdosierung oder unnötige Schwankungen zu riskieren. Eine Überversorgung mit Hormonen ist zu keinem Zeitpunkt im Leben einer Frau empfehlenswert. Jede Frau, die jemals unter extrem hohen Hormonspiegeln gelitten hat, etwa während der Schwangerschaft oder durch andere Ursachen, kennt die Belastung, die solche Schwankungen mit sich bringen können. Gerade diese Auf- und Abbewegungen tragen oft wesentlich zu den Beschwerden bei, die Frauen erleben.
Selbstbestimmung als Schlüssel
Der Kern einer guten Hormonersatztherapie liegt darin, Frauen in ihrer Selbstbestimmung zu stärken. Es geht nicht darum, sie in Abhängigkeit von Hormonen zu bringen, sondern sie zu befähigen, ihren Körper besser zu verstehen und selbst zu steuern. Wissen ist hierbei entscheidend: Frauen sollten lernen, welche Rolle die verschiedenen Hormone spielen und wie sie ihre Symptome deuten können, um entsprechend zu reagieren.
Ein praktisches Beispiel: Der Umgang mit Hitzewallungen
Hitzewallungen sind ein typisches Anzeichen für Östrogenmangel. Mit transdermalem Östrogen, das als Gel einfach aufzutragen ist, können Frauen flexibel reagieren. Sie müssen nicht sofort eine vollständige zusätzliche Dosis einnehmen, sondern können ausprobieren, wie viel sie tatsächlich benötigen. Wichtig ist, dass Frauen die Kontrolle behalten und selbst herausfinden, wann ihre Beschwerden nachlassen.
Symptome richtig deuten und anpassen
Um selbstbestimmt agieren zu können, müssen Frauen lernen, ihre Symptome korrekt zu interpretieren zum Beispiel:
Vermehrter Ausfluss: Kann auf einen Überschuss an Östrogen hindeuten.
Brustspannen: Ebenfalls ein häufiges Anzeichen für zu wenig Progesteron.
Individuelle Beratung und Flexibilität
In der Beratung erkläre ich meinen Patientinnen genau, in welchem Rahmen sie ihre Hormone einnehmen dürfen. Ich informiereüber die maximalen Dosierungsmöglichkeiten, beispielsweise für Progesteron-Tabletten oder Östrogen-Hübe, und spreche Empfehlungen aus, wie sie diese optimal einsetzen können. Dennoch bleibt die Entscheidung bei der Frau: Sie soll selbst spüren, was sich für ihren Körper richtig anfühlt.
Bioidentische Hormone werden so zu einem Werkzeug, mit dem Frauen eigenverantwortlich handeln können. Sie lernen, wie ihr Körper reagiert, was er braucht, und können ihre Dosis flexibel anpassen.
Minimaler Einsatz, maximaler Nutzen
Frauen, die keine ausgeprägten Symptome haben, benötigen oft nur die minimal notwendige Dosis an Östrogen, kombiniert mit einer kleinen Menge Progesteron, um eine unkontrollierte Schleimhautbildung in der Gebärmutter zu verhindern. Diese Einstellung ist vergleichsweise einfach: Kleine Hormonspiegel sind völlig ausreichend.
Sicherheit und Wirksamkeit
Aktuelle Erkenntnisse zeigen, dass eine bioidentische Hormonersatztherapie mit transdermalem Östrogen und mikronisiertem Progesteron als besonders sicher gilt. Studien legen nahe, dass diese Therapieform weder nennenswerte Nebenwirkungen noch gesundheitliche Risiken birgt, wenn sie richtig dosiert wird.
Selbstbestimmung durch Wissen und Flexibilität
Bioidentische Hormone ermöglichen Frauen eine neue Dimension der Selbstbestimmung. Mit dem richtigen Wissen und einer flexiblen Therapie können sie ihre hormonelle Gesundheit eigenständig steuern, Beschwerden effektiv lindern und ihre Lebensqualität nachhaltig verbessern. Diese Herangehensweise vereint Sicherheit, Individualität und Eigenverantwortung – und gibt Frauen die Kontrolle über ihren Körper zurück.
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